Hallo, liest hier noch jemand?

Wenn nicht, wäre das mehr als verständlich. Ach Du Schreck, der letzte Post war 2018 und auch der handelte nur von der 2017’er Tour.

Also, kurzer Abriss. 2018 gab’s natürlich auch eine schöne Sommertour, natürlich mit Mopped, Zelt, PiPaPo, DDA.

Die Kleine hat auch da ganze Arbeit geleistet und sie tut’s bis heute. Naja ok derzeit ist sie frisch aus dem Winterschalf erwacht, eine klitze kleine Tour habe ich mit ihr schon gehabt und jetzt wartet sie auf die Frühjahrsinspektion.

Nach 2018 wurde es aber wirklich mau mit den großen Touren. 2019, ging’s im Sommer nach Teneriffa und da blieb das Mopped alleine in Berlin zurück und gesundheitlich ging es mir die letzten Jahre auch nicht so gut dass da große Touren möglich gewesen wären. Dann kam Corona über uns, na ihr wisst ja selber, was da so los war, weiter als auf einige  Zeltplätze in Brandenburg, Sachsen und Sachsen Anhalt habe ich mich nicht getraut.

Schau’n wir mal, vielleicht wird 2024 ja für mich und mein Maschinchen ein erfolgreicheres Jahr. Alles kann nichts muss.

Aber nun zur Tour 2018

Mit Freunden war ich die letzten Jahre ja oft in Polen, ob zum Einkauf nach Szczecin  oder zu Städtetouren nach Gdańsk, Kraków, Wrocław. Unser Nachbarland ist immer eine Reise wert. Und über jeden Trip könnte ich posten, aber die Kleine war ja nicht dabei und das hier ist nun mal mein Bike Blog.

Im August ging’s dann also alleine mit meiner Honda durch die Masuren.

Zuerst aber gab’s eine Übernachtung am Helenesee vor den Toren von Frankfurt/O.
Weil es so schön am Strand…

Strand am Helenesee…und der Zeltplatz auch nicht so überlaufen war und die Sonne zum bleiben einlud, verweilte ich noch eine weitere Nacht.Mopped und Zelt Was ich da aber noch nicht wusste, war’s das dann auch mit dem tollen Urlaubssommerwetter und noch tragischer, war das auch bisher mein letzter Besuch am Zeltplatz Helenesee, denn seit 2021 ist der See wegen Rutschungen gesperrt. Drücken wir die Daumen, dass auch das Baden dort bald wieder möglich sein wird. (auch wenn es derzeit nicht danach aussieht)

Dann aber am Tag 3 ging’s endlich auf in die Masuren. Nur mit einem sehr sehr groben Plan landete ich nachmittags irgendwo bei Bożejewiczki. Laut Netzrecherche sollte hier ein Campinghof mit Bungalows und Zeltstellplatz am Wasser sein. Klägliche Reste waren noch zu sehen. Auf Stelzen gebaute, hoch liegende Unterkünfte, die waren sicher mal ziemlich schick, aber alles verlassen und verfallen. Kurz über schwarz zelten nachgedacht aber dann doch verworfen, war mir so alleine da doch zu gruselig. Tja und nun? Alleine ohne Sprachkenntnisse, fuhr ich in der Gegend weiter und traf dann doch einen hilfsbereiten älteren Herren, der so wenig deutsch wie ich polnisch sprach. Er erreichte dann aber seinen  Bruder, Kollegen oder wen auch immer, der fließend deutsch sprach und mir am Telefon einige Tipps gab. Irgendwie kam mir dann noch der Zufall zu Hilfe und ich landete unverhofft in einer ganz besonderen Attraktion: Silverado City, ein Urlaubsidyll, das seines gleichen sucht. Die Saison war vorbei, eine riesige Wiese lud zum Zelten ein und der Chef dort konnte sogar ganz gut deutsch. Kurzer Plausch und schon war das Zelt aufgebaut. Zu allem Überfluss legte der Typ mir dann auch noch ein Stromkabel auf die Wiese. Der Abend war gerettet.

Zelt und Mopped samt Laterne und StromanschlußAm nächsten Tag dann gab’s ein üppiges Frühstück im Saloon, 5 Euro habe ich dafür gelöhnt. Mehr als ok. Was ich nicht wusste, damit war für den Chef auch gleich die Übernachtung auf der Wiese bezahlt. Nee also ehrlich, das geht nicht. Polnische Gastfreundschaft hin oder her, aber auch so ein Hof bezahlt sich nicht mit netten Worten. Ich habe beim verabschieden einen Zehner hin gereicht, wollte er nicht, nochmal, wollte er wieder nicht. Lange nach meinem Urlaub habe ich dann erst gelernt, es ist so Brauch, dass man 3 mal ablehnen darf, ein 4. mal gilt dann als unhöflich. Tja in dem Fall war ich dann unwissend wohl unhöflich bis geizig. Sollte ich da irgendwann nochmal hin kommen, wird das wohl nachgeholt.
Einige Bilder der Westernstadt und schon ging es weiter, diesmal jedoch mit einem genaueren Ziel.a
a a

Im Kollegenkreis wurde mir vor der Tour ein Besuch des Pferdehofs in Borowski Las empfohlen. Und auch hier, dank abgelaufener Saison, hatte ich eine riesige Wiese, fast für mich alleine.

Wenige Meter hinter den Bäumen lag ein traumhafter See, aber ich erwähnte es ja schon. Leider gaben die Temperaturen dann doch keinen Badegang her und so genoss ich den Sonnenuntergang am Wasser in Stille und Gelassenheit.

Nach einer erholsamen ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück im gemütlichen und einladenden Gästehaus, war mein nächstes Ziel, das Drei-Länder-Eck zwischen Polen, Litauen und das kleine Stück Russland: Kaliningrad. Bekannt ist dieses Ausflugsziel vor allem in der Landessprache als „Przy Trójstyku Granic“.

Auf dem Wege dahin gabs aber noch einen Zwischenstopp an der berühmt berüchtigten „Wolfsschanze“, also das ehemalige „Führerhauptquartier“ bekannt vor allem durch das missglückte Attentat gegen Hitler durch Stauffenberg und seine Getreuen.

Auch nach so langer Zeit hinterlässt dieser geschichtlich bewegende Ort einen enormen Eindruck. Geschichte aus der Nähe anfassen und betrachten ist eben doch noch mal ganz was anderes als in Lehrbüchern, Dokumentationen oder Filmen davon zu erfahren.

Aber die Zeit drängte, meine inzwischen gebuchte Unterkunft am erwähnten „Przy Trójstyku Granic“ wartete  nicht ewig auf mich, also rauf auf die Maschine, Navi an und weiter ging’s. Angekommen nur kurz eingecheckt in eine sehr große und auch recht luxuriös ausgestattete Pension, verbrachte ich den Abend dann an der geographischen Attraktion des Ortes.

Statt im Zelt wachte ich diesmal gut ausgeschlafen im bequemen Bett auf und schon ging’s zum nächsten Ziel: Białystok. Als bekennender Fan des  „Żubrówka“, die berühmte polnische Vodka Marke mit dem Büffelgrashalm, war es ein muss das Werk einmal zu besuchen.

Also ging’s ein Stück in den Süden, 50 km von der belorussischen Grenze entfernt. Aber der Besuch des Werkes war dann doch eher ernüchternd (passender kann das Wortspiel ja in dem Fall nicht sein *ggg) bis langweilig. Also ein paar Fotos gemacht und weiter gerollt.

So langsam zog es mich dann auch wieder Richtung Heimat, unterwegs noch eine Nacht auf einem  Zeltplatz irgendwo im Nirgendwo…

…und gleich noch einen Zeltplatz, mitten in der Stadt Toruń (Geburtsort von Kopernikus).

Geschickt ist hier ein Campingplatz in einer innerstädtischen Oase entstanden. Und so blieb ich eine Nacht, leider habe ich mir die Zeit nicht genommen um diese tolle Stadt ein wenig kennen zu lernen. Und nein mein Zelt ist nicht verkehrt herum aufgebaut sondern einfach in der morgendlichen Sonne zum trocknen gewendet. Gäste waren eher überschaubar. Außer mir nur noch ein zweiter Zelt-Camper mit Fahrrad und winzigem Zelt.

Nun war ich aber von meinem Trip durch die Masuren doch etwas ausgelaugt und wollte wieder nach hause, also wurden die Kilometer geschrubbt und am späten Nachmittag war ich wieder daheim, geschafft aber um schöne Erinnerungen reicher.

Do widzenia DxU

 

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Eine Antwort zu Hallo, liest hier noch jemand?

  1. Ralf sagt:

    Mein lieber Dirk, haste gut geschrieben. Cheers.

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